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Urlaub mit Kindern – Wie du die Ferien nervensystemfreundlicher und verbundener gestalten kannst

Ein Erfahrungsbericht – und viele kleine Aha-Momente

„Früher hab ich die Sommerferien regelrecht gefürchtet“, erzählt Julia (Name geändert), Mutter von zwei Kindern. „Alle um mich herum schienen sich auf die freie Zeit zu freuen – aber ich hab bei dem Gedanken an wochenlange Kinderbetreuung ohne Kita nur Stress in mir gespürt.“


Heute blickt Julia anders auf diese Wochen. „Ich hab gelernt, dass es nicht darum geht, perfekt zu funktionieren – sondern darum, mit mir im Kontakt zu bleiben und gemeinsam mit der Familie Strukturen und Orientierung zu schaffen. Das hilft so sehr, die Zeit mehr zu genießen und Bedürfnisse und Wünsche besser unter einen Hut zu kriegen.“


In der Begleitung mit mir hat sie viele neue Möglichkeiten entdeckt, sich besser zu regulieren, die Ferien achtsam und bewusst zu planen – und dadurch gesunden Raum für Spontanität und echte Verbundenheit zu kreieren. Klingt erst mal widersprüchlich? Ist es aber nicht - lies hier weiter:


Warum Ferien so herausfordernd sein können – besonders mit kleinen Kindern

Viele von uns kennen das: Die Ferien stehen vor der Tür – und mit ihnen die Hoffnung auf Entspannung. Doch statt Urlaubsfreude spüren wir: Unsicherheit. Druck. Reibung.

Das hat gute Gründe:


🔹 Unsere Routinen brechen weg – und das verwirrt unser Nervensystem.

🔹 Die Kinder sind ständig präsent – Bedürfnisse prallen aufeinander.

🔹 Unsere Vorstellung von „Urlaub“ stammt oft aus Zeiten vor den Kindern – und passt oft nicht mehr zu dem, was heute möglich ist.



Gerade weil in der Ferienzeit so viele unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen aufeinandertreffen, kann es hilfreich sein, klarer zu unterscheiden: Was sind eigentlich echte Bedürfnisse – und was sind eher Wünsche oder Vorstellungen?

Diese Unterscheidung macht es leichter, den Familienalltag entspannter und bewusster zu gestalten – und sorgt dafür, dass sich alle mehr gesehen und verstanden fühlen.

Bedürfnisse vs. Wünsche – was ist der Unterschied?


Bedürfnisse sind grundlegende innere Lebensnotwendigkeiten. Sie sind essenziell für dein körperliches, emotionales und seelisches Wohlbefinden. Sie sind unabhängig von äußeren Umständen und oft universell – z. B. das Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Ruhe oder Selbstbestimmung.

Wünsche sind persönliche Vorlieben oder Vorstellungen davon, wie dein Leben aussehen könnte, damit du dich wohlfühlst oder glücklich bist.Wünsche sind flexibler und oft von äußeren Einflüssen geprägt – z. B. der Wunsch nach einem neuen Job, mehr Urlaub oder einem besonderen Erlebnis.

Wie erkenne ich, ob es ein Bedürfnis oder ein Wunsch ist?

Bedürfnisse:

  • Sind lebensnotwendig für mein inneres Gleichgewicht und Wohlbefinden

  • Wenn ich sie nicht erfülle, fühle ich mich innerlich leer, unruhig oder unzufrieden

  • Sie können nicht dauerhaft ignoriert oder unterdrückt werden

  • Sie fühlen sich „unverhandelbar“ an, auch wenn ich nicht sofort weiß, wie ich sie stillen kann

  • Sie sind oft verbunden mit Gefühlen wie Angst, Traurigkeit, Erschöpfung oder Stress, wenn sie fehlen

Wünsche:

  • Sind schön zu haben, machen mein Leben angenehmer oder erfüllter

  • Sie können sich ändern oder entwickeln, je nachdem, was gerade wichtig ist

  • Wenn sie nicht erfüllt werden, fühle ich mich vielleicht enttäuscht, aber nicht existenziell bedroht

  • Sie sind oft konkrete Vorstellungen, wie mein Leben aussehen soll oder was ich gern hätte

  • Sie motivieren mich, neue Ziele zu verfolgen oder etwas zu verändern

Nervensystemfreundlich planen – was heißt das?

Wenn du die Ferienzeit bewusster vorbereitest, kann das dein System so richtig angenehm entlasten. Ein paar wertvolle Impulse:


🌱 Gemeinsam vorab Wünsche sammeln – von dir, deinem Partner, deinen Kindern. Was braucht jede*r, um sich wohlzufühlen?

🌱 Unterscheide zwischen Wünschen & Bedürfnissen. Ein Wunsch ist „Ich will ins Freibad“. Ein Bedürfnis ist: „Ich brauche Ruhe, weil ich überreizt bin.“ (s.o.)

🌱 Plant feste Inseln der Verbindung ein. Kleine Rituale, gemeinsame Pausen, Zeiten ohne Bildschirm.

🌱 Strukturen/Routinen/Pläne dürfen auch im Urlaub da sein. Nicht als Korsett, sondern als Orientierung – So ähnlich wie wir auch ganz selbstverständlich bei einer Autofahrt unser Ziel ins Navi eingeben, Proviant für die Fahrt und Spiele für die Kinder mitnehmen.

🌱 Verabredungen & Allein-Zeiten mit dem Partner/der Partnerin klären. Wer ist wann zuständig? Wer hat wann „Me-Time“?

🌱 Notfall-Liste schreiben: An welchen Orten, bei welchen Aktivitäten fühlen sich alle von der Familie (fast immer ;) ) wohl? (z. B. Bachlauf, Lieblingsspielplatz, Garten)?



Psychoedukativ betrachtet:

Warum dein Stammhirn beim Familienurlaub mitreden will

Dein Nervensystem – insbesondere dein sogenanntes Stammhirn (auch Reptiliengehirn genannt) – ist für deine grundlegende Sicherheit zuständig. Es fragt ständig:„Bin ich sicher?“„Kann ich kontrollieren, was passiert?“„Gibt es Orientierung?“

Dieses Stammhirn liebt Vorhersagbarkeit, Wiederholung, Vertrautheit – Dinge, die ihm helfen, die Welt einzuordnen. Sobald Routinen wegbrechen oder viele Reize gleichzeitig auf dich einströmen (wie oft in der Ferienzeit mit Kindern), schaltet es auf Alarm:

⚠️ "Unbekannt!"⚠️ "Nicht planbar!"⚠️ "Potenziell gefährlich!"

Das kann dazu führen, dass du dich innerlich unruhig, überfordert oder sogar gereizt fühlst – obwohl objektiv alles gut ist. Dein Alarmsystem arbeitet trotzdem auf Hochtouren.

Und genau deshalb ist es so wichtig, dem Stammhirn Sicherheit zu geben – nicht, indem du alles perfekt planst, sondern indem du ihm kleine Fixpunkte gibst:

  • Was passiert wann? → Orientierung durch Tagesstruktur oder Rituale

  • Wer ist zuständig? → klare Rollenverteilung in der Familie

  • Wann darf ich durchatmen? → Regenerationszeiten einplanen

  • Was ist mein sicherer Hafen? → bekannte Orte, Routinen oder Rituale

Besonders für feinfühlige Menschen (und Kinder!) ist das wie ein inneres Ankommen – weil der Körper spürt:

🌿 „Ich bin nicht ausgeliefert.“🌿 „Ich darf Einfluss nehmen.“🌿 „Ich bin handlungsfähig.“

Es geht also nicht darum, den perfekten Urlaub zu planen, sondern deinem System (und dem deiner Kinder!) immer wieder das Signal zu geben:

„Du bist sicher. Du bist verbunden. Und du darfst sein, wie du bist.“

Und manchmal reicht schon ein bewusster Moment der Verbindung, ein liebevoller Blick oder ein paar Minuten echte Ruhe, um das innere Chaos wieder etwas zu sortieren. Lust auf mehr?

Wenn du das Gefühl hast: „Ich will nicht nur reagieren, sondern gestalten“, dann lade ich dich herzlich ein zur kostenlosen Challenge:

„Tschüss Stress – ich mach das jetzt mal anders“

Gemeinsam erforschen wir, wie du auch in intensiven Zeiten verbunden bleibst – mit dir selbst und mit den Menschen, die dir wichtig sind.

Oder du möchtest intensiv und individuell von meiner Expertise profitieren? Ich hab aktuell einen freien Beratungsplatz - vielleicht ist er ja deiner!


👉 Mehr erfahren:

🎥 Zusätzlich empfehle ich mein Youtube Video aus dem Jahr 2023 "Ferien? Oh nein! - Danach brauche ich aber erst mal ne Woche Urlaub".

🤗 Her mit dem schönen Leben

Deine Eva

*Heilpädagogische Praxis für Traumaintegration & Potenzialentfaltung*


 
 
 

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Eva Istas
Lebensfreudeatelier
Heilpädagogische Praxis für Traumaintegration und Potenzialentfaltung

Im Uelenbend 6
52159 Roetgen-Rott

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