Wenn du nicht lieb bist, gibt's zu Weihnachten keine Geschenke!
- Eva Istas

- vor 15 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Warum die Vorweihnachtszeit so viel mehr in uns auslöst – und wie sie heilsam werden kann

Vorweihnachtszeit. Draußen ist es viel dunkel, nass, usselig. Drinnen Lichterglanz, Deko, Adventskalender, Plätzchen — zumindest oberflächlich. Und irgendwo dazwischen: wir. Eltern, Mütter, Frauen, die sich eigentlich nach dieser zauberhaften „Bilderbuch-Weihnachts-Harmonie-Welt“ sehnen. Nach Ruhe. Nach Wärme. Nach einem Zuhause, das sich anfühlt wie ein weiches Nest.
Und dann knallt’s. Immer wieder.
Große Gefühle bei den Kindern. Ausraster. Geschrei. „Falsche Geschenke“. Zu viele Termine. Adventskalender hier, Nikolaus dort, verschiedene Systeme (Schule, Turnverein...), die parallel was von uns wollen - Der Mental-Load wächst und wächst. Zu Hause verändern sich Routinen. Ferien nahen. Überall Deko.
Müde Mamas, Papas und Kinder. Hormone im winterlichen Sinkflug. Immunsysteme auf Hochleistung.
Und wir stehen mittendrin – mit einem Nervensystem, das manchmal flüstert und manchmal ganz laut, krachend schreit:
„Ich kann nicht mehr.“

Warum diese Zeit so besonders triggert (und nein – es liegt nicht an dir)
Was viele nicht wissen: Der Dezember ist eine Jahreszeit, die biologisch, psychisch und sozial sehr viel von unserem System fordert.
Weniger Sonnenlicht = weniger Serotonin, weniger Dopamin.
Mehr Dunkelheit = ein Körper, der in den Winterschlaf-Modus möchte, aber einen Familien-Marathon läuft.
Mehr Reize, mehr Erwartungen = Nervensystem im Dauer-Alert.
Und dann passiert was, das vielen Eltern nicht bewusst ist:
Die eigene Kindheit mischt kräftig mit.
Sätze wie:
„Wenn du nicht lieb bist, gibt’s keine Geschenke!“
„Reiß dich zusammen, es ist doch Weihnachten!“
„Jetzt mach mir hier nicht die Stimmung kaputt!“
…haben sich tief eingeprägt – teilweise so tief, dass sie heute noch im Körper schwingen.
Sie liegen uns auf der Zunge. Wir wollen sie nicht sagen. Wir beherrschen uns, reißen uns zusammen. Aber es kostet Kraft. Unfassbar viel Kraft.
Denn unser System erinnert sich. Auch wenn unser Verstand längst erwachsen ist.

Wenn wir Eltern sind und uns gleichzeitig wie Kinder fühlen
Viele meiner Klientinnen berichten zur Weihnachtszeit dasselbe:
Sie wollen liebevolle, zugewandte, respektvolle Eltern sein. Aber innerlich fühlt es sich manchmal an wie Chaos, wie ein innerer Krieg.
Wie ausgeliefert sein. Wie Überforderung. Wie damals.
Und dann passiert folgendes:
Wir spielen „Erwachsene“. Die Version, von der wir glauben, dass sie richtig wäre. Die Version, die in Ratgebern steht. Die Version, die wir gerne wären.
Aber innen… innen herrscht ein unglaublicher Druck. Ein Ziehen. Ein inneres „Ich weiß doch auch nicht, wie das geht!“
Diese Wahrheit trauen sich viele nicht auszusprechen. Zu groß ist die Angst, dass das ein Versagen wäre. Ein Makel. Ein „Das darf auf gar keinen Fall irgendjemand wissen“.
Dabei ist genau das so unendlich menschlich.
Und genau darüber reden so heilsam.
Was passiert, wenn wir aufhören, alles unter den Teppich zu kehren
Anstatt die innere Anspannung mit Kakao, Geschenkpapier und Plätzchenduft zu überdecken, lohnt es sich, einmal kurz stehenzubleiben.
Hinzuatmen. Hinzuspüren. Das innere Kind wahrzunehmen, das da verzweifelt in uns schreit:
„Bitte sieh mich. Ich kann das hier allein gar nicht.“
Dieses Hinschauen ist ein mutiger Schritt und so ein heilsamer Türöffner.
Denn dann wird vielleicht sichtbar:
welche alten Geschichten da wirken
welche Sätze noch im Nervensystem hängen
welche Knöpfe unsere Kinder drücken und welche Trigger aus der eigenen Kindheit dahinter stecken
wo Entlastung möglich ist
Wenn wir anfangen, das alles zu sortieren – manchmal allein, manchmal mit Unterstützung von Menschen, die seit vielen Jahren genau damit arbeiten – dann geschieht etwas Wundervolles:
Die Weihnachtszeit wird nicht perfekt. Aber sie wird echt. Und heilsam. Für uns und unsere Kinder.
Wie Heilung in der Weihnachtszeit aussehen kann (ohne Glitzer, ganz real)
Heilung bedeutet nicht: Friede Freude Eierkuchen aus Bilderbüchern, Serien, Filmen...
Heilung kann sein:
ein echtes Gespräch mit dem Partner
ein warmes, ehrliches Wort mit den eigenen Eltern
ein „Das war früher für mich so schwer“
ein „Ich hab doch auch keine Ahnung!“
ein Kind, das erlebt: Mama bleibt da, auch wenn’s stürmisch wird
innere Anteile, die endlich heilsame korrigierende Erfahrungen machen
Eine Erfahrungen, die sagen:
„Ah… es geht auch anders. Ohne Druck. Ohne Drohung. Ohne Verbiegen.“
Und damit wächst etwas in uns, was wir vielleicht nie gelernt haben – aber jetzt an unsere Kinder weitergeben können:
Eine wirkliche, innere Friedlichkeit. Nicht die Weihnachtskarten-Version. Sondern die, die sich warm anfühlt. Kuschelig. Echt. Im Körper spürbar.

Wenn Weihnachten nicht wie ein Bilderbuch aussieht – sondern wie du
Ich wünsche uns allen so sehr, dass wir uns in der Weihnachtszeit nicht noch mehr anstrengen müssen.
Sondern dass wir uns erlauben:
zu atmen
zu fühlen
zu reden
zu sortieren
uns Hilfe zu holen
und uns zuzugestehen, dass wir nicht alles wissen müssen
Weil genau darin die Wunder liegen: In den kleinen Momenten, in denen innen ein bisschen mehr Licht angeht. Ein bisschen mehr Wärme entsteht. Ein bisschen mehr Geborgenheit wachsen darf.
Von Jahr zu Jahr. Von innen nach außen. Ganz real. Ganz du.
Und das wünsche ich uns und besonders unseren Kindern – von ganzem Herzen.
🤗Her mit dem schönen Leben!
Ich freu mich auf dich.
Deine Eva
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Ein kurzer, wertvoller Impuls, um wieder etwas mehr Raum für dich zu schaffen und Orientierung zu gewinnen.

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